Biofeedback in der Praxis für Ergotherapie in Nufringen
In jedem Moment laufen beim Menschen unbewusst oder nur selten oder bei Extremen bemerkte körperliche Prozesse ab, die für den Körper von großer Bedeutung sind, von denen wir viele mehr oder weniger nicht wahrnehmen. Darunter fallen z. B. die Herztätigkeit, die Erzeugung der Körpertemperatur, der Blutfluss, der Puls, die Atmung, die Muskelspannung und auch der Hautleitwert.
Wissenschaftlich anerkannt
Beim Biofeedback werden in einem wissenschaftlich fundierten Verfahren Körperprozesse mit Hilfe von Messgeräten und spezieller Software gemessen und sichtbar gemacht, um dem Patienten eine Rückmeldung zu seiner Körperaktivität zu geben. Dazu können verschiedenste Messungen an unterschiedlichen Körperstellen vorgenommen werden, die für jeweils unterschiedliche Körperprozesse geeignet sind. Der Patient kann dadurch erkennen, in welcher Situation bzw. in welcher Verfassung bestimmte Körperprozesse ablaufen und kann lernen diese zu beeinflussen. Mit viel Training und etwas Ausdauer kann in manchen Fällen sogar ein eigenes Steuern möglich werden, sodass der Betroffene z. B. in Stresssituationen, bei bestimmten Formen von Kopfschmerzen, bei Bluthochdruck etc. den negativen Auswirkungen entgegensteuern oder diese sogar kompensieren kann.
Die Zielsetzung
Ziel der Biofeedback-Behandlung ist somit die gezielte Wahrnehmung und Beeinflussung körperlicher Prozesse, in dem der Patient erlernt seine körperlichen Prozesse zu beeinflussen und dauerhaft zu verändern, um so z.B. Stress, Ängsten, Belastungen sowie Schmerzen und Muskelverspannungen entgegenzuwirken. Dadurch kann er die negativen Prozesse reduzieren oder sogar überwinden, die für psychische, psychosomatische und körperliche Beschwerden verantwortlich sind.
Symptome und Krankheistbilder bei denen Biofeedback sinnvoll sein kann
Abhängig davon welche körperlichen Prozessen bewusst gemacht und trainiert werden, erstreckt sich das Einsatzgebiet des Biofeedbacks über die folgenden Symptome und Krankheitsbilder:
- chronischer Tinnitus,
- Schlafstörungen
- Migräne und Spannungskopfschmerz
- Schlaganfall (Apoplex)
- neuromuskuläre Reedukation
- Muskeltics
- spastische Lähmung
- Paresen
- Schreibkrampf
- Durchblutungsstörungen und Bluthochdruck
- chronischem Stress, Burnout
- chronischer Belastungsstörung
- chronischer Erschöpfung
- kalten Händen und Füßen
- Temporomandibuläre Dysfunktion
- chronischer Rückenschmerz
- Fehlhaltung des Bewegungsapparates
- Angst- und Zwangsstörungen
- Panikattacken
- spezifische Phobien
Anwendung
Sensoren in Form von hochleitfähigen Elektroden mit verschiedenen Temperaturfühlern können z. B. an den Fingern befestigt werden, um den Hautleitwert, die Handerwärmung, und die Muskelspannung unter aufkommendem Stress zu messen und diese dem Patienten zu verdeutlichen. Betroffene lernen gleichzeitig die Kompensationsstrategie in dem sie zu bestimmten „Gegenhandlungen“ die sofortige Rückmeldung zum Erfolg erhalten. So kann bereits im Entstehen einer unangenehmen Auswirkung sinnvoll entgegengewirkt und diese in einigen Fällen kompensiert werden.