Neurofeedback in der Praxis für Egotherapie in Nufringen
Neurofeedback ist ein weltweit eingesetztes und international wissenschaftlich anerkanntes Verfahren zur Messung und Verbesserung der Gehirnaktivität. Es ist ein Teilbereich des Biofeedback, in dem bei bestimmten Aktivitäten die zugehörige Gehirnaktivität analysiert wird. Dazu messen elektronische Geräte, sog. Elektroenzephalogramme (EEG) über Sensoren die Hirnaktivität und zeigen diese über einen Monitor an. Der Patient kann über diese Anzeige selbst die Aktivität verfolgen und erhält zu bestimmten Bewegungen oder Tätigkeiten eine direkte Rückmeldung („Feedback“).
Er kann im Laufe der Zeit erlernen, die Gehirnaktivität für seine Bewegung zu beeinflussen, ggf, zu nutzen und zu steuern. Basierend auf den Erkenntnissen der Gehirnforschung lassen sich bestimmte Verhaltensmuster nämlich immer auf dieselben Gehirnwellenmuster zurückführen.
Funktionsweise
Zunächst werden auf der Kopfhaut des Patienten in festgelegten Bereichen Elektroden als Gehirnstrom-Sensoren platziert, durch die Gehirnströme erfasst werden. Diese leiten die Signale weiter an das EEG. Dieses wertet die Hirnströme im zeitlichen Verlauf aus und zeigt diese über ein Diagramm mit X- und Y-Achse grafisch an. Die Hirnströme stellen sich darin als wellenförmiger Verlauf dar. Diese Linien sind für Laien häufig schwer zu interpretieren, weshalb sich u. a. auch Grafiksequenzen als gute Alternative der Visualisierung erwiesen haben. Statt Linien und Wellen wird dem Patienten dann auf einem Bildschirm eine Grafiksequenz, zum Beispiel von einem sich bewegenden Flugzeug, gezeigt. Dieses steigt mit zunehmender und sinkt mit abnehmender Hirnaktivität.
Der Patient soll im Neurofeedback anhand der bildlichen Darstellung seiner Gehrinaktivität lernen, seine elektrische Hirnaktivität bewusst zu beeinflussen und für seine Motorik zu nutzen. Im Neurofeedbacktraining werden dazu verschiedene Leistungen des menschlichen Gehirns in messbaren Hirnwellen erfasst und mit dem Patienten über einen längeren Zeitraum trainiert. Auf diese Weise kann der Patient lernen, seine Auffälligkeiten zu normalisieren, um die Symptome der jeweiligen Störung zu verbessern.
Neurofeedback als begleitende Therapie bei welchen Krankheitsbildern ?
Eine ausschließlich auf Neurofeedback gestützte Therapie hat sich in vielen Fällen als weniger wirksam herausgestellt, weshalb es sich empfiehlt, das Neurofeedback als eine Ergänzung einer umfassenderen Therapie einzusetzen. Die unterstützende Wirkung des Neurofeedbacktherapie gilt dagegen nämlich bei vielen Erkrankungen als anerkannt.
So profitieren Patienten mit folgenden Krankheitsbildern vom Neurofeedback:
- ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Syndrom)
- Panikattacken
- Autismus
- Epilepsie
- Lern- und Konzentrationsstörungen
- stressbedingte Erkrankungen
- Schlafstörungen
- Posttraumatische Belastungsstörung
- Suchterkrankungen wie Medikamentenabhängigkeit
Um die Fähigkeit sich selbst zu beeinflussen, bestenfalls zu steuern, später auch im Alltag sicher und gezielt anwenden zu können, ist viel Übung erforderlich, die im Idealfall über die Trainingssitzungen hinaus durchgeführt werden sollte. Dazu bestehen verschiedene Möglichkeiten, dem Patienten Übungsmöglichkeiten mitzugeben, die ihm ein Training und Anwenden auch zuhause, im Beruf, in der Schule etc. ermöglichen.